Schwerpunktpraxis für Raucherberatung und Tabakentwöhnung

Wir unterstützen aufhörbereite Raucher:innen mit unseren Angeboten zur Tabakentwöhnung auf dem Weg zum/r Nichtraucher:in professionell. Unsere Angebote umfassen Gruppenschulungen (1 x 90 min), Gruppenkurse (6 x 90 min) und Einzeltherapien. Nähere Informationen zu den Angeboten finden Sie hier.

Unsere Maßnahmen zur Tabakentwöhnung werden als ärztliche Leistung von Dr. Rupp angeboten. Da es keine generelle Kostenerstattung seitens der gesetzlichen Krankenversicherungen gibt, werden diese Maßnahmen als individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) abgerechnet.

Leitung: Dr. Alexander Rupp

Dr. Alexander Rupp ist Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie und Suchtmedizin und leitete von 2010 bis 2013 das Zentrum für Tabakentwöhnung Stuttgart, welches er ab 01.01.2014 unter dem Namen „Praxis für Raucherberatung und Tabakentwöhnung“ weiterführte. Seit 01.01.2018 werden die Maßnahmen zur Raucherberatung und Tabakentwöhnung innerhalb der pneumologischen Praxis im Zentrum – PiZ angeboten. 2009 hat Dr. Rupp die Zusatzqualifikation Tabakentwöhnung der Bundesärztekammer und 2010 die Zusatzbezeichnung Suchtmedizin erworben.

Wissenschaftliche Begleitung

Die Arbeit im Bereich Tabakentwöhnung wird wissenschaftlich begleitet. Eine enge Kooperation besteht mit der Tabakambulanz der Thoraxklinik Heidelberg.

Hier finden Sie einen Überblick über unsere wissenschaftlichen Publikationen.

Termine

Termine für Einzeltherapien werden individuell mit Ihnen vereinbart.

Im Rahmen der Corona-Pandemie war die Durchführung von Gruppenkursen in der Praxis leider nicht möglich. Wir planen aber, ab Frühjahr 2023 das Kursangebot wieder zu starten. Kurstermine werden in Kürze hier veröffentlicht.

Sie können uns gerne über das Kontaktformular anfragen.

Kooperationen

Netzwerk Tabakentwöhnung mit Praxen, Apotheken und Krankenhäusern

Wir arbeiten in einem Netzwerk mit zahlreichen Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und anderen Gesundheitseinrichtungen zusammen. Diese erhalten regelmäßig Informationen zur Tabakentwöhnung und können Patient:innen direkt mittels Fax-to-Quit bei uns anmelden.

Arbeitskreis Tabakentwöhnung Stuttgart (AKTE-S)

In den Jahren vor Corona fanden unter Leitung unserer Praxis regelmäßige Treffen der Anbieter von leitliniengerechten Entwöhnungskursen in Stuttgart statt. Aus Kapazitäts- und Pandemiegründen wurden die Treffen derzeit ausgesetzt. Der Arbeitskreis dient dem fachlichen Austausch und der Planung gemeinsamer Aktionen wie z. B. zum jährlich stattfindenden Weltnichtrauchertag am 31.05. Mitglieder sind neben unserer Praxis das Klinikum Stuttgart, die Suchtberatungsstellen der Evangelischen Gesellschaft und der Caritas sowie die AOK Stuttgart-Böblingen.

Sie Fragen – Dr. Alexander Rupp antwortet

Wie schädlich ist eigentlich das Rauchen?

Der Tabakrauch einer Zigarette besteht aus über 8.000 chemischen Substanzen, deren einzelne und gemeinsame Wirkung auf den menschlichen Körper im Einzelfall nicht abgeschätzt werden kann. Für eine Vielzahl von Erkrankungen (z. B. chronische Atemwegserkrankungen wie die COPD, verschiedene Krebserkrankungen, Verengungen der Blutgefäße am Herzen, am Gehirn und in Armen und Beinen) ist der Zusammenhang zwischen dem Tabakrauchen und dem Auftreten der jeweiligen Erkrankungen unzweifelhaft belegt.

50 % der Raucher:innen sterben an einer Erkrankung, die durch die Giftstoffe im Tabakrauch ausgelöst wird. Im Durchschnitt verlieren Raucher:innen ungefähr zehn Lebensjahre.

Das mit dem Tabakrauch aufgenommene Nikotin führt darüber hinaus bei einer Vielzahl der Rauchenden zu einer Abhängigkeit, die zu einem starken, in Einzelfällen nahezu unwiderstehlichen Drang führt, sich immer wieder erneut eine Zigarette anzuzünden.

Wieso fällt vielen das Aufhören so schwer?

Es sind vorwiegend zwei Mechanismen, die dazu beitragen, dass vielen Raucher:innen das Aufhören schwerfällt:

  • die Abhängigkeit vom Nikotin
  • die meist jahre- bzw. jahrzehntelange Rauchgewohnheit

Das Nikotin aus dem Tabakrauch beginnt bereits wenige Sekunden nach der Inhalation, im Gehirn seine Wirkung zu entfalten. Zahlreiche Botenstoffe im Gehirn werden beeinflusst. Der Hauptwirkmechanismus ist die Ausschüttung von Dopamin im sogenannten Belohnungszentrum, welches für ein Wohlgefühl nach dem Rauchen sorgt. Die Nikotinwirkung ist dafür verantwortlich, dass sich nach dem Rauchstopp Entzugssymptome wie z. B. Gereiztheit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen und vermehrter Appetit einstellen können. Eine medikamentöse Therapie kann in der Anfangszeit helfen, die Entzugssymptome zu lindern und so den Weg in die Rauchfreiheit erleichtern.

Der zweite Mechanismus sind die gewohnten Verhaltensweisen. Viele Zigaretten im Tagesablauf werden geraucht, weil sie immer genau dann geraucht werden (z. B. nach dem Frühstück, beim Autofahren, beim Weg zur S-Bahn, zum Kaffee, zum Bier etc.). Viele Raucher:innen können sich gar nicht vorstellen, dass sie diese gewohnten Rauchsituationen auch ohne Zigarette erleben könnten. Andere Verhaltensweisen und Beschäftigungen helfen, das Leben nach einem Rauchstopp zigarettenfrei zu gestalten.

Bin ich abhängig?

Eine einfache Möglichkeit, eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, bietet der sogenannte Fagerström-Test, den Sie selbst ausfüllen können.

Der Fagerstörm-Test für Nikotinabhängigkeit (FTND)
1. Wann rauchen Sie Ihre erste Zigarette nach dem Aufwachen?
Innerhalb von 5 min (3 Punkte)
Nach 6 – 30 min (2 Punkt)
Nach 31 – 60 min (1 Punkte)
Später als 60 min (0 Punkte)

2. Finden Sie es manchmal schwierig, auf das Rauchen zu verzichten an Orten, wo es verboten ist (z. B. in der Kirche, im Kino, in der Bücherei etc.?
Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

3. Auf welche Zigarette würden Sie am wenigsten verzichten wollen?
Auf die erste am Morgen (1 Punkt)
Jede andere Zigarette (0 Punkte)

4. Wie viele Zigaretten rauchen Sie pro Tag?
10 oder weniger (0 Punkte)
11 bis 20 (1 Punkt)
21 bis 30 (2 Punkte)
Mehr als 30 (3 Punkte)

5. Rauchen Sie während der ersten Stunden nach dem Aufstehen mehr als während des restlichen Tages?
Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

6. Rauchen Sie, auch wenn Sie krank sind und den Tag im Bett verbringen müssen?
Ja (1 Punkt)
Nein (0 Punkte)

Summe Punkte

0 – 3 Punkte: leichte Abhängigkeit
4 – 6 Punkte: mittelschwere Abhängigkeit
7 – 10 Punkte: schwere Abhängigkeit

Wer braucht überhaupt Unterstützung beim Aufhören?

Rauchende, die aufhören möchten, es jedoch alleine nicht schaffen, sollten sich professionelle Unterstützung holen. Gemeinsam kann sowohl im Individualbereich als auch in Gruppenkursen ein Weg für Sie erarbeitet werden, der Ihnen das Aufhören erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht.

Je schwerer Ihnen das Aufhören fällt, desto länger und intensiver sollte die Unterstützung sein. Liegt eine Abhängigkeit mit entsprechender Entzugssymptomatik vor, können Ihnen ggf. Medikamente in den ersten Wochen helfen, den Rauchstopp erfolgreich zu realisieren. Probieren Sie es doch einfach mal aus und rauchen ein paar Tage nicht. Klappt es, sind Sie erfolgreiche:r Nichtraucher:in, klappt es nicht und Sie wünschen sich weiterhin aufzuhören, dann können Sie uns gerne kontaktieren. Welche Form der Unterstützung Sie wählen – ob individuell oder in der Gruppe – hängt von Ihrer eigenen Präferenz ab.

Welchen Stellenwert haben Medikamente beim Rauchstopp?

Nach einem Rauchstopp können in variabler Stärke Entzugssymptome auftreten. Diese und insbesondere der nahezu unwiderstehliche Drang, sich erneut eine Zigarette anzuzünden, sind in den ersten Tagen nach einem Rauchstopp meistens dafür verantwortlich, dass doch wieder zur Zigarette gegriffen wird.

Obwohl die Entzugssymptome bereits nach sieben bis zehn Tagen ihr Maximum erreicht haben und danach schwächer werden, braucht das Gehirn mehrere Wochen, um die Zahl der Nikotinrezeptoren (das sind die Andockstellen für das Nikotin im Gehirn) wieder auf ein normales Niveau zu reduzieren.

Auch das neue Verhalten – nicht mehr in den bisherigen Situationen zu rauchen – benötigt mehrere Wochen, um sich zu festigen. In diesen ersten zwei bis drei Monaten ermöglichen und erleichtern Ihnen die Medikamente zur Tabakentwöhnung, sich ganz auf das neue Verhalten zu konzentrieren, da sie die Entzugssymptome deutlich verringern können.

Wir beraten Sie zu den einzelnen Medikamenten. Die Entscheidung zu einer medikamentösen Unterstützung liegt jedoch immer bei Ihnen.